Anreise und Planung "Trailrunning Toskana"
Geplant war eigentlich schon den ganze Sommer im Bayerischen Wald Laufen zu gehen, doch der etwas launische Sommer trieb mich dann doch unter die südliche Sonne. Da ich dazu eigentlich zu wenig Zeit hatte wurde die An und Heimreise einfach mit dem Nachtzug München Florenz erledigt. So konnte ich direkt nach der Arbeit bereits in Laufklamotten (versteckt unter Jeans und Hoodie) die Reise beginnen. Die Hotels und Pesnsionen wurden am Tag vor der Abreise noch eben gebucht und schon konnte das Abenteuer starten.
Um sechs Uhr morgens quälte ich mich noch schlaftrunken aus dem Zug in Florenz. Erstmal nen Cafe zum Aufwachen und schon gings besser. Das Hotel für die letzte Nacht der Reise hier in Florenz ist direkt neben dem Bahnhof und ich konnte dort alles in einer Tasche deponieren was ich nicht zum Laufen benötigte.
Eine weitere Zugfahrt und zwei teils abenteuerliche Busfahrten brachten mich zu meinem Ausgangspunkt, dem Passo Viamaggio, hoch über Sansepolcro. Schuhe geschnürt, Rucksack übergeworfen und schon gings los. Beim Trailrunning benötigt man eben nicht ganz soviel Material 🙂
Grande Escursione Appenninica
Am Passo Viamaggio startete ich bei bestem Wetter und bester Laune. Doch bereits knappe 30 Minuten später sollte sich alles ändern. Es zogen dunkle Wolken auf, trotz bester Vorhersage, und die Orientierung im Gelände, naja unterirdisch triffts wohl ganz gut. Wenig beziehungsweise keine Wegmarkierungen zwangen mich über Stunden alles nach meinem GPS Track zu laufen. Telefon in die Hand und ab durchs Gebüsch. Alles weglos… Traumhafte Kulisse aber dafür hatte ich leider in diesem Moment keine Geduld 🙂
Nach ca. 2,5 Stunden wurde der Weg besser und ich kam langsam in flow. Das Wetter leider auch und bescherte mir ein schönes Gewitter. Gott sei dank der einzige Regen diese Woche. Nach 25km erreichte ich schließlich die Unterkunft. Die Bilder der Homepage passten leider nicht zur Realität. Zu allem Überfluss kackte der Haushund mir beim Abendessen noch ins Blickfeld. Ab ins Bett und am nächsten Morgen schnell die Flucht ergreifen.
Flowtrails am Morgen vertreiben Kummer und Sorgen. Trails durch endlos erscheinende Wälder, nur die Gipfel spitzen heraus und geben eine atemberaubende Aussicht frei. Spuren von Wölfen auf den Wegen trieben mich zu schnellerem Laufen, was jedoch laut den Locals völlig unbegründet ist. Keiner von Ihnen hat je einen Wolf selbst gesehen, nur die Spuren zeugen von seiner Existenz.
Der höchste Punkt meiner Runde war der Monte Falco mit 1657m. Die Berge wurden ab hier wieder sanfter und die nächste Unterkunft erwartete mich mit Pool und einer mega Aussicht, leider auch ohne Verpflegung… wusste ich aber bereits im Vorfeld.
Die letzten beiden Tage vergingen wie im Flug und erschöpft aber mega happy erreichte ich nach 160km die Metropole Florenz. Im Hotel war mein Zimmer schon vorbereitet, nach einer kurzen Dusche gings ab in die Altstadt auf ein Bier und bißl Sightseeing bevors am Abend, passend zur Stadt, ein Fiorentina Steak gab. Gezeichnet von der intensiven Woche gings dann doch früh ins Bett, der Zug am nächsten Morgen fuhr ja schließlich schon um kurz nach sechs.
Die Tage in der Toskana werde ich sicher so schnell nicht vergessen und der Rest der GEA möchte ja auch noch erlaufen werden 😉